Kleines Geld, große Wirkung

Mitarbeitende vom Klinikum Gütersloh und der Stadtverwaltung spenden Restcents für die Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh.

Seit vielen Jahren übernehmen die Mitarbeitenden im Klinikum Gütersloh und der Stadtverwaltung soziale Verantwortung für Menschen in Not. Im Rahmen der Initiative „Restcent“ verzichten zahlreiche Mitarbeitende bei ihrer monatlichen Gehaltsabrechnung freiwillig auf die Auszahlung der Netto-Cent-Beträge.

Wer sich beteiligt, spendet zwischen einem und 99 Cent für einen guten Zweck. Der Personalrat der Stadt Gütersloh stockt diesen Betrag dann auf eine runde Summe auf. In diesem Jahr ist auf diese Weise wieder eine Spende von 2000 Euro für die Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh zusammengekommen

Holger Wiesweg, Vorsitzender des Personalrats der Stadt Gütersloh: „Wir freuen uns, wenn wir mit unserer Aktion Initiativen aus der Region unterstützen können. Die Notfallseelsorge leistet seelische Hilfe, für Menschen, die einen Schicksalsschlag erlitten haben.“

Die Notfallseelsorge gibt es seit 25 Jahren im Kreis Gütersloh. Rund 35 Ehrenamtliche unterstützen Menschen in einer akuten Notsituation oder danach. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stehen Opfern und Zeugen schwerer Unfälle oder Verbrechen zur Seite, ebenso wie Angehörigen von Menschen, die plötzlich verstorben sind oder sich umgebracht haben. Sie begleiten auch Polizisten, die eine Todesnachricht überbringen müssen. An 365 Tagen im Jahr stehen die Mitarbeitenden rund um die Uhr auf Abruf für die psychosoziale Notfallversorgung bereit.

Marco Beuermann, Pfarrer in Rheda-Wiedenbrück und Sprecher der Notfallseelsorge: „Wir leisten erste Hilfe für die Seele, sind für die Angehörigen da, hören zu und beantworten ihre Fragen. Oft geht es darum, ein Ereignis mit auszuhalten, das allein nicht auszuhalten ist.“

Mit dieser seelischen Unterstützung entlastet die Notfallseelsorge auch die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr enorm. „Weil sie sich darauf verlassen können, dass die Betroffenen nicht allein sind“ erklärt Personalrat Holger Wiesweg, selbst Feuerwehrbeamter.

Marco Beuermann: „Trauer, Abschied und Schmerz sind genauso Teil des Lebens wie Glück und Schönheit. Aber im ersten Moment ist da oft nur Leere.“

Um ihre Arbeit möglichst gut wahrnehmen zu können, nehmen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer regelmäßig an Schulungen teil, die unter anderem dank der Fördersumme finanziert werden können. „Auch wenn jeder nur einen Cent-Betrag gezahlt hat, ist am Ende eine tolle Summe zusammengekommen, sagt Marco Beuermann.

Um für künftige Einsätze gut gewappnet zu sein, wurden die Mitarbeitenden der Notfallseelsorge (NFS) im Kreis Gütersloh zuletzt sechs Tage lang intensiv zum Thema psychische Erkrankungen geschult.

Jochen Klebba, Vorsitzender des Betriebsrates im Klinikum Gütersloh: „Es sind nur kleine Geldbeträge hinter dem Komma, aber zusammen haben Sie eine große Wirkung. Wir freuen uns sehr, dass wir die wichtige Arbeit der Notfallseelsorge damit unterstützen können.“

Spenden für die wichtige Arbeit der Notfallseelsorge: v.l. Marco Beuermann (Pfarrer in Rheda-Wiedenbrück und Sprecher der Notfallseelsorge), Norbert Füchte (stellv. Vorsitzender des Betriebsrates im Klinikum Gütersloh), Holger Wiesweg (Personalratsvorsitzender der Stadt Gütersloh), Jochen Klebba (Vorsitzender des Betriebsrates im Klinikum Gütersloh).