Digitalbegleitung und Up´n Buske online: So lauten die Namen der beiden Erfahrungsorte, die im Kreis und der Kommune Gütersloh älteren Menschen Hilfestellung beim Umgang mit digitalen Medien bieten.
Ab sofort gehören die beiden Projekte in Gütersloh zu bundesweit 200 Erfahrungsorten des DigitalPakt Alter – und erhalten damit eine Förderung von je 3.000 Euro für den Ausbau zu einem digitalen Lernort. Mit dieser Initiative fördern das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen auf diese Weise Projekte, die sich für die digitale Teilhabe älterer Menschen engagieren.
Projekt Digitalbegleitung
Die Digitalbegleitung ist ein kreisweites Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände. Es bietet älteren Menschen die Möglichkeit, einen ersten Zugang zu digitalen Medien zu finden und vorhandene Unsicherheiten abzubauen. Die ehrenamtlich tätigen Digitalbegleiter*innen kommen ins Haus und bieten Älteren, die nicht mobil sind, eine kostenlose und niedrigschwellige Beratung vor Ort an. Dabei gehen sie auf individuelle Wünsche, Fragen und Probleme ein. Bei Bedarf stehen auch ein Tablet, Smartphone oder Laptop zum Ausprobieren zur Verfügung.
Die Kontaktaufnahme zu den Digitalbegleiter*innen erfolgt über die Fachberatung der Arbeitsgemeinschaft. Sie koordiniert alle Anfragen und bringt diese mit den Möglichkeiten der Ehrenamtlichen zusammen. „Im Kreis Gütersloh gibt es bereits eine ganze Menge an guten Angeboten, die Älteren den Zugang zu digitalen Medien erleichtern. Mit der Digitalbegleitung wollen wir die Angebotsstruktur erweitern und wünschen uns, dass viele Menschen, insbesondere die, die nicht mehr so mobil sind, den Erfahrungsort nutzen“, so Anke Fuchs, Fachberaterin der Arbeitsgemeinschaft: „Außerdem freuen wir uns über weitere Ehrenamtliche, die sich eine Tätigkeit als Digitalbegleiter*in vorstellen können
Projekt Up`n Buske online
Mit „Up`n Buske online“ bietet die Tagespflege im Quartier des Wilhelm-Florin–Zentrums, eine Einrichtung des Ev. Johanneswerk in Bielefeld, ein weiteres niederschwelliges Angebot zum Einstieg in die digitale Welt, an. Ältere Menschen, auch diejenigen, die bereits von den teilstationären Angeboten der Tagespflege im Quartier profitieren, haben angegeben, dass sie sich in vielen Lebensbereichen abgehängt fühlen. „Da digitale Technik sehr komplex, für viele abstrakt und oft untersetzt mit Anglizismen ist, sind die Barrieren für den Erwerb digitaler Kompetenzen sehr hoch. Auch bedeutet Älterwerden, der Verlust von Sinnesfähigkeiten und Gedächtnisleistungen, so dass wir adaptiv lernen müssen“, erklärt Beata Piezga, Leiterin der Tagespflege im Quartier Wilhelm-Florin-Zentrum.
Die Tagespflege hat den Einstieg geschaffen und bietet nun Möglichkeiten zum Kennenlernen digitaler Technik
Darauf baut im Verlauf der Digitalkurse das Erlernen verschiedener digitaler Geräte, ob Smartphone, Tablet oder seniorengerechtes Handy auf. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Digitalpat*innen gelingt so der Einstieg.
„Wir freuen uns über Menschen, die sich ehrenamtlich in unseren Erfahrungsstandort im Quartier einbringen wollen. Jede Unterstützung ist hilfreich und willkommen“, so Piezga.
Über den Digitalpakt Alter
Die Erfahrungsorte gehören zu den Kernangeboten des DigitalPakt Alter. Hier können sich Menschen ab 60 Jahren im Umgang mit digitalen Endgeräten üben oder erste Schritte im Internet wagen. Dabei geht es nicht allein um mobile Kommunikation, sondern auch um Sicherheit im Netz sowie um die Lebensbereiche Wohnen, Mobilität und Gesundheit, die im Achten Altersbericht der Bundesregierung definiert sind. Neben den Erfahrungsorten entwickelt der DigitalPakt Alter weitere Aktivitäten, die gemeinsam mit Partnerorganisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen die digitale Teilhabe kooperativ und sektorenübergreifend vorantreiben und langfristig etablieren sollen.
Weitere Informationen zum DigitalPakt Alter erhalten Sie unter www.digitalpakt-alter.de
Jutta Schulze, Monika Schick (Ehrenamtliche), Marlis Kramme (Foto Nicole Röthe)
Uli Nordmann und Frank Ostermann geben als Digitalbegleiter Älteren Hilfestellung. (Foto: AG-Wofa)