
Zwei außergewöhnliche Sprachprojekte, die zwischen 2024 und 2025 in Herzebrock-Clarholz großen Anklang fanden, gehen im September in eine neue Runde. Die Organisatorin Svitlana Byzova, Flüchtlingsberaterin und Dolmetscherin der Gemeindeverwaltung, freut sich darauf, mit frischen Ideen, bewährtem Engagement und dem klaren Ziel, Menschen miteinander zu verbinden, zwei weitere Kurse anbieten zu können.
Sprachclub – Begegnung, Bildung und Gemeinschaft
Zwischen September 2024 und Juni 2025 wurde der Sprachclub an jedem zweiten Sonntag im Monat zum Treffpunkt für Menschen unterschiedlichster Herkunft. Mit durchschnittlich 25 Teilnehmenden pro Treffen und insgesamt rund 70 Personen aus Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh und Oelde entwickelte sich der Club schnell zu einem echten Erfolgsmodell mit Rahmenbedingungen, in denen Sprachlernen zu echter Gemeinschaft wurde.
Dank der beiden professionellen Lehrerinnen Maria Sliwinski und Iuliia Kostyrko, die das Projekt ehrenamtlich leiteten, war jedes Treffen mehr als ein simpler Sprachkurs. Es war ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Lernens auf Augenhöhe. Spielerische Übungen, Sprachrätsel, Diskussionen über philosophische Fragen und lebensnahe Themen wurden gezielt mit grammatikalischem Training verbunden.
Besondere Highlights waren die Besuche von Gästen aus sozialen und medizinischen Berufen sowie der Feuerwehr. Diese direkten Kontakte ermöglichten den Teilnehmenden, praxisnahe Sprachsituationen zu erleben und wertvolle Informationen für ihren Alltag in Deutschland zu erhalten. Ein besonderer Charme lag in der Atmosphäre: Herzlichkeit, gegenseitige Unterstützung und nicht zuletzt selbst gebackene Kuchen und Plätzchen sorgten für ein vertrautes Miteinander.
Sprachwerkstatt für Seniorinnen und Senioren – Alltagssprache mit Gefühl
Ebenfalls mit viel Engagement wurde die Sprachwerkstatt für Seniorinnen und Senioren ins Leben gerufen. Von Dezember 2024 bis Juni 2025 fanden unter der Leitung von Tatiana Morunova dreimal im Monat zweistündige Sprachkurse speziell für ältere Menschen mit Migrationsgeschichte statt. Rund 20 Teilnehmende profitierten von einem praxisnahen Unterricht. Der Fokus lag auf Alltagsthemen. Wie beschreibt man Symptome beim Arzt? Wie verläuft ein Gespräch in der Bank oder Apotheke? Was ist im Notfall zu tun? Tatiana Morunova setzte dabei auf kreative Methoden. Lieder, Bilder und abwechslungsreiche Übungen machten das Lernen lebendig und einprägsam. Auch dieses Projekt wurde ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft durchgeführt und mit großer Dankbarkeit aufgenommen.
Fortsetzung im September 2025
Beide Projekte gehen im September mit neuen Programmen weiter und werden aus Mitteln der Landesministerien für Schule und Bildung sowie für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration gefördert und durch den Kreis Gütersloh unterstützt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Ziel ist es, an den bisherigen Erfolgen anzuknüpfen, das Konzept weiterzuentwickeln und noch mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, Sprache als Brücke zur Teilhabe und Integration zu erleben.
Der Sprachclub startet am Sonntag, 7. September und findet jeden ersten und zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 16.30 Uhr im Jugendzentrum Pentagon in Clarholz statt. Die Sprachwerkstatt für Senioren und Seniorinnen beginnt am Dienstag, 9. September und findet zweimal monatlich jeweils dienstags von 9 bis 11 Uhr ebenfalls im Pentagon statt. Die genauen Folgetermine werden im Kurs bekannt gegeben.
Anmeldungen für beide Kurse nimmt Svitlana Byzova per E-Mail unter s.byzova@herzebrock-clarholz.de entgegen.
Die Organisatorin Svitlana Byzova (Mitte) und die Lehrerinnen Iuliia Kostyrko (links) und Maria Sliwinski (rechts) sind startklar für die Fortsetzung der erfolgreichen Kurse zur Sprachförderung in Herzebrock-Clarholz.
Foto: Gemeinde Herzebrock-Clarholz