„Stahltier“ im Theater Gütersloh: Ein Theaterabend über Kunst, Macht und Manipulation 

Foto: Bohumil Kostohryz

Am Samstag, 29. November, um 19.30 Uhr ist mit der Uraufführung „Stahltier. Ein Exorzismus in Memoriam Willy Otto Zielke“ ein explosiver Machtkampf zwischen zwei großen Manipulatoren im Theater Gütersloh zu erleben. Die Koproduktion des Renaissance-Theaters Berlin mit dem Théâtre National du Luxembourg bringt das Schauspiel von Albert Ostermaier mit hochkarätiger Besetzung – es spielen Jacqueline Macaulay und Wolfram Koch – auf die Bühne. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch in der Skylobby statt.

Mit Fragen der Kunst und der Freiheit des Künstlers in einer Diktatur setzt sich Albert Ostermaier, der zu den meistgespielten deutschsprachigen Dramatikern gehört, auseinander. Die Handlung beginnt 1935 in einem Filmvorführraum des Reichspropagandaministeriums. Illustriert mit historischen Filmausschnitten und Live-Videos entwickeln sich ein explosiver Machtkampf zwischen zwei großen Manipulatoren sowie die leider wahre Geschichte ihres Opfers.

Ein Mann und eine Frau kommen Hand in Hand auf die Bühne. Sie ist die ambitionierte Filmregisseurin Leni Riefenstahl, er ist Joseph Goebbels, der Reichsminister für Propaganda. Gemeinsam wollen sie den von ihm verbotenen Tonfilm „Das Stahltier“ ansehen, der zum 100. Jahrestag der Reichsbahn von dem 32-jährigen avantgardistischen Fotografen, Drehbuchautor, Kameramann und Regisseur Willy Otto Zielke gedreht wurde. Die geltungssüchtige Filmregisseurin wittert durch das Treffen mit Goebbels die Chance, ihre ehrgeizig verfolgte Filmkarriere entscheidend voranzutreiben. Sie lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit dem Minister ein.

Für die Vorstellung mit anschließendem Publikumsgespräch sind noch Karten erhältlich. Weitere Informationen und Tickets gibt es auf theater-gt.de und in der Tourist-Information Gütersloh, Berliner Straße 63, 33330 Gütersloh. 

Foto: Bohumil Kostohryz