
Mit dem neuen Projekt „Wohnzimmer“ bietet das Klinikum Gütersloh seit dieser Woche Patientinnen und Patienten mit Demenz einen Ort der Geborgenheit. Möglich wird das innovative Betreuungskonzept durch die Bürgerstiftung Gütersloh und die Erich und Katharina Zinkann-Stiftung, die das Projekt über drei Jahre mit insgesamt 223.000 Euro fördern.
Das neue „Wohnzimmer“ im Klinikum Gütersloh ist ein wohnlich eingerichteter Raum, in dem speziell geschulte Pflegefach- und Betreuungskräfte täglich von 8 bis 14 Uhr kleine, alltagsnahe Aktivitäten anbieten: lesen, basteln, spielen, Musik hören oder singen. Auch Gespräche über das Lieblingsessen oder den eigenen Garten gehören dazu. Die gezielte Tagesaktivierung wirkt Ängsten entgegen, fördert die Orientierung – eine Entlastung für Patienten, Angehörige und Pflegekräfte gleichermaßen.
„Das Wohnzimmer-Projekt ist ein wichtiges Projekt zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und kognitiven Einschränkungen, die uns als Bürgerstiftung Gütersloh seit vielen Jahren am Herzen liegt, erklärt Katrin Meyer, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Gütersloh. Die Bürgerstiftung stellt 143.000 Euro, die Erich und Katharina Zinkann-Stiftung 80.000 Euro für das Projekt bereit.
Ein Gewinn für Patienten, Angehörige und Mitarbeitende
Neben dem Nutzen für die Patientinnen und Patienten schafft das Projekt auch neue Perspektiven für das Pflegepersonal. „Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt eine enorme Entlastung für die Angehörigen, aber auch für unsere Mitarbeitenden auf den Stationen ist, weil sie wissen, dass Patientinnen und Patienten mit der Nebendiagnose Demenz, hier liebevoll und professionell betreut werden“, so Katja Plock, Demenz-Coach am Klinikum Gütersloh und Leiterin des Projektes.
Stärkung der Demenzbetreuung im Klinikum
Das Projekt „Wohnzimmer“ ergänzt bestehende Angebote wie das Nachtcafé für Menschen mit Demenz. Dr. Philipp Bula, Ärztlicher Direktor des Klinikums Gütersloh: „Mit diesem Projekt erweitern wir sinnvoll unser Angebot für Menschen, die beispielsweise mit einem Oberschenkelhalsbruch oder anderen Erkrankungen zu uns kommen, aber parallel an einer Demenz leiden und durch die ungewohnte Umgebung verunsichert sind.“ Das Projekt ist in dieser Woche gestartet und wird zunächst für drei Jahre als Modellprojekt angeboten.
Projekt „Wohnzimmer“ im Klinikum Gütersloh. Mit dem innovativen Betreuungskonzept erweitert das Klinikum Gütersloh zusammen mit der Bürgerstiftung und der Erich und Katharina Zinkann-Stiftung sein Angebot für Menschen mit Demenz. (v.l. Maud Beste (Geschäftsführerin Klinikum Gütersloh), Katrin Meyer (Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Gütersloh), Bernd Mußenbrock (Vorstand Erich und Katharina Zinkann-Stiftung), Maike Lehmann (Pflegedirektion Klinikum Gütersloh), Katja Plock (Demenz-Coach am Klinikum Gütersloh).
Foto: Klinikum Gütersloh